Ist es literarischer Journalismus oder sind es erzählende Sachbücher? Ganz gleich, wie du es nennst: In dieser Masterclass an der Reportageschule lernst du, einen großen Stoff auf neue Weise zu erzählen – und daraus ein Buch zu schmieden. Wir wollen dich ermutigen, freier zu schreiben, experimentierfreudiger. Und dabei immer redlich und wahr.
Mit:
Wir möchten dich einladen zu einer einwöchigen Werkstatt an der Reportageschule.
Wir starten am Montag, 20. September 2021 um 9:30 Uhr.
Am ersten Tag wird euch Isabelle Lehn, Roman-Autorin und Dozentin am Literaturinstitut Leipzig, ausgehend von euren Reportagen zeigen, wie ihr den gleichen Stoff „literarischer“ erzählt. Wie ihr Szenen baut, Dialoge einfügt, wie ihr beschreibt und eine Geschichte vorantreibt.
Danach werden Thomas Pletzinger, Julia Friedrichs, Wolfgang Büscher und Wolfgang Bauer jeweils einen Tag gestalten. Sie geben Einblick in ihre Praxis, von Ideenfindung bis Recherche, von Dramaturgie bis zu der Frage, wie aus 80 Notizbüchern ein Manunskript wird. Absatz für Absatz erläutern sie ihre Erzähltechnik. Und nachmittags diskutieren sie eure Projekte.
Am Dienstag und Mittwoch haben wir Gäste: Martin Breitfeld, Programmleiter Sachbuch bei Kiwi, und Daniel Puntas Bernet, Gründer und Chefredakteur von „reportagen“.
Am Donnerstag grillen wir auf der Schwäbischen Alb. Am Freitagabend ist Rückreise.
Bitte melde dich bis zum 1. August 2021 an, indem du uns kurz von dir erzählst. Woran arbeitest du gerade, planst du selbst ein Buch? Schreib an info@reportageschule.de.
Es gibt 12 Plätze, dein Kostenbeitrag: 650 Euro. Es kommt keine Mehrwertsteuer dazu!
Wenn du magst, vermitteln wir dir ein günstiges Hotel. Oder du wohnst in einem der WG-Zimmer der Reportageschüler*innen.
Masterclass: Die Reportage als Buch, Reportageschule Reutlingen,
Montag 20. bis Freitag 24. September 2021
Fragen? info@reportageschule.de
Das Team
Thomas Pletzinger
Thomas Pletzinger wurde 1975 in Münster geboren, wuchs im Ruhrgebiet auf, studierte Amerikanistik in Hamburg und anschließend am Deutschen Literaturinstitut Leipzig. Heute lebt er mit seiner Familie in Berlin und arbeitet als Autor und Übersetzer. Zuletzt erschienen Bestattung eines Hundes (2008) und Gentlemen, wir leben am Abgrund (2012), beide bei Kiepenheuer & Witsch. Er übersetzte u.a. David Mazzucchellis „Asterios Polyp“, John Jeremiah Sullivans „Pulphead“ und Alison Bechdels „Are You My Mother?“
Wolfgang Bauer
Hamburger. Langweilige Kindheit, ereignisarme Jugend. Abgebrochene Ausbildung zum Hotelkaufmann in Königssee/Oberbayern, Zeitsoldat, Kriegsdienstverweigerung, Abendgymnasium Reutlingen, währenddessen Bäckereifahrer, Fremdenführer, Möbelpacker, Postbote, Müllsortierer, Nachtschicht in einer Plastikfabrik. Studium an der Universität Tübingen, begonnen: Islamistik, Geographie und Geschichte. Seit 1994 als freier Journalist tätig. Das Schreiben gelernt beim „Schwäbischen Tagblatt“. Seit 2011 bei der der „Zeit“, Reporter der Chefredaktion. Diverse Journalistenpreise. Altstadtbewohner in Reutlingen. Autor von „Sturmgeschichten“, 1999, „Über das Meer. Mit Syrern auf der Flucht“, Suhrkamp, 2014, „Die geraubten Mädchen. Boko Haram und der Terror im Herzen Afrikas“, Suhrkamp, 2016, „Bruchzone. Krisenreportagen“, Suhrkamp, 2018.
Wolfgang Büscher
Journalistische Anfänge in den frühen Achtzigern, u.a. als Freier beim Spiegel. Von 1990 bis 1997 Pauschalist beim SZ-Magazin. Freier Reporter bei GEO und Zeit-Magazin. Von 1998 bis 2005 Reporter und Ressortleiter bei der Welt. Von 2005 bis 2012 Reporter bei der Zeit. Seit 2013 Reporter und Ressortleiter bei Welt/Welt am Sonntag. Seit 2003 sieben Bücher veröffentlicht (alle Rowohlt).
Isabelle Lehn
Isabelle Lehn (*1979 in Bonn) lebt als freie Schriftstellerin in Leipzig. Sie wurde 2011 an der Universität Tübingen im Fach Rhetorik promoviert und absolvierte ein Studium am Deutschen Literaturinstitut Leipzig, wo sie regelmäßig als Gastdozentin tätig ist und von 2013 bis 2017 als wissenschaftliche Mitarbeiterin zur staatlichen Schriftstellerausbildung in der DDR forschte. 2016 erschien ihr Debütroman »Binde zwei Vögel zusammen« (Eichborn). Ihr autofiktionaler Roman »Frühlingserwachen« (S. Fischer, 2019) stand 2020 auf der Shortlist für den Literaturpreis "Text und Sprache".
Julia Friedrichs
arbeitet seit 2004 als Reporterin und Filmemacherin für die ARD und das ZDF, zudem schreibt sie regelmäßig für die ZEIT, insbesondere für das Magazin. Seit 2018 hat sie als Autorin die Reihe docupy (ARD/WDR) im Team der Bild- und Tonfabrik mitentwickelt und -verantwortet. Docupy ist sowohl mit dem Grimme-Preis als auch dem Otto-Brenner-Preis für kritischen Journalismus ausgezeichnet worden. Sie ist Autorin zahlreicher Sachbücher wie: „Gestatten: Elite“, „Wir Erben“ und zuletzt: „Working Class“ (Berlin Verlag). Sie wurden und werden breit diskutiert und waren Besteller. Geboren wurde sie im westlichen Münsterland. Julia Friedrichs hat in Dortmund studiert (Journalistik und Politikwissenschaften), beim WDR in Köln volontiert und lebt mit ihrer Familie in Berlin.
Martin Breitfeld
Martin Breitfeld war Volontär im Verlag C. H. Beck, Lektor im Verlag Herder und ist heute Programmleiter Sachbuch bei KiWi.
Daniel Puntas Bernet
KV-Lehrling, Devisenhändler und Tennis-Manager; dann Südamerika-Tramper, Weinbauer, Taxi-Tangotänzer, Pizzaiolo, Deutschlehrer; schliesslich Journalist. Seine Leidenschaft fürs Geschichtenerzählen und noch viel mehr fürs Erzählt-Bekommen von Geschichten hat zur Idee von Reportagen geführt.
Ariel Hauptmeier
Leitet die Reportageschule und diesen Workshop. Er hat ein Buch veröffentlicht, als Ghostwriter: „Und die Vögel werden singen“, in dem er für den syrischen Pianist Aeham Ahmad dessen Lebensgeschichte erzählt. Er war Redakteur bei GEO und Textchef bei Correctiv und ist einer der Macher beim Reporter-Forum.